Sonntag, 28. Mai 2017

Pokalfinale Berlin, SGE - BVB

Das Pokalfinale mit dem geilsten Verein der Welt und den Köln Freunden, Kirchentag, Obama zu Gast und die Touri Massen, die ein langes Wochenende sowieso mit sich bringt - die Preise waren im Arsch. Den Hinflug gab es ab DUS für'n schnellen Fuffi, aber die wenigen, freien Hotelzimmer waren erst ab knapp 400 und das Bett im 10er Zimmer für 240 Taler (jeweils für zwei Nächte) zu haben. Also war Abwarten angesagt und mit ner Zwei vorne wollte ich beim Hotel zuschlagen, GskR. Ein neuer vier Sterne Schuppen in Mitte bekam dann für 240 den Zuschlag. Mein teuerstes Zimmer ever, aber Preis und Leistung stimmten. Kurzfristig wäre noch was zu besseren Preisen gegangen, aber scheiß drauf. Rückflüge gab es für knapp 300 und selbst der Fernbus sollte 60 kosten, also bekam die Bahn den Zuschlag. Am Freitag Abend war das Landesliga Spiel des SC Charlottenburg im Mommsenstadion geplant, aber dank der knapp zwei Stunden Verspätung des Eurowings Vogels war das nicht pünktlich machbar und so musste ein späterer Zug als geplant gebucht werden, um das Stadion am Sonntag mit TeBe machen zu können. 125€ in der ersten Klasse kostete der Spaß, da sämtliche in Frage kommenden Züge keine freien Plätze mehr hatten und dieser eben auch nur noch in der ersten Klasse. Später abends wollten wir uns noch mit ein paar Leuten treffen, aber am Ende waren nur Stefan, Anja und ein paar Bekannte bereit sich für ein paar Getränke zu opfern. Die Bier-App "Untappd" freute sich auf jeden Fall und obwohl ich mich nachts noch schön mit den Öffentlichen verfahren hab weil ich ein "A" und ein "E" im Straßennamen verwechselte war das gut, denn so kam ich nachts um Drei unverhofft doch noch zu meinem Döner. Am nächsten morgen wurde beim Wecker die "Schlummer-Funktion" mehrfach ausgenutzt, aber nach einer dusche mit dem noblen Rum-Duschgel war ich topfit und zeitlich hätte ich es auch noch zum A-Jugend Pokalfinale ins Amateurstadion geschafft, aber ich hatte einfach keinen Bock! So werde ich nie ein richtiger Hopper... Es war aber der Tag unseres Endspiels und was will ich da bei einem Spiel, bei dem es kein Bier gibt? Das Stadion läuft nicht weg und man kann es auch mit einem richtigen Spiel machen, bei dem der beschissene Verband nichts zu melden hat. So ging es dann halt bei schönstem Wetter etwas in die Stadt, was in der Hauptstadt ja auch nicht schadet. Am Alex-Meier-Platz schaute ich auch mal auf der Fanmeile vorbei, aber das war doch eher ein kommerzielles Familienfest und somit nicht meins.




27.05.17 14:00 SV Tasmania Berlin - SpVg Blau Weiß 1890 Berlin 2:2, Werner Seelenbinder Sportpark, Berlin Liga, 345 Zuschauer

Am Nachmittag hatte ich dann aber doch noch ein Date, denn den feinen Werner-Seelenbinder-Sportpark und Tasmania konnte ich unmöglich links liegen lassen. Und mit dem Prahst und dem Ratinger hatten sich auch zwei Typen angemeldet, mit denen man gerne eine Apfelschorle trinkt. Der SV Tasmania ist der Nachfolgeverein vom SC Tasmania 1900 Berlin, die man als die schlechteste Bundesliga Mannschaft aller Zeiten kennt, in der sie 65/66 spielten. Die Gäste sind ebenfalls der Nachfolgeverein eines ehemaligen Bundesligisten. In der Saison 86/87 war Blau-Weiß als einziger Berliner Bundesligist die Nummer 1 der Stadt, wie Tasmania seinerzeit ebenfalls. Also eine sehr interessante Partie in der Berliner Verbandsliga, bei der es zum Ende der Saison sportlich allerdings um nichts mehr ging. Bei sommerlichen Temperaturen lief das Bier ganz gut und es waren einige Frankfurter, Braunschweiger und besonders Dortmunder vor Ort. Extrem nervig und unnötig war ein Idiot, der mit sinnlosen Rufen negativ auffiel - Pott Assi. Beim Rundgang durch's Stadion traf ich dann neben den bereits erwähnten Suffköppen auch noch Herrn Oese. Ein paar Leute sorgten mit ein paar netten, kleinen Anfeuerungen und Gesängen für etwas Atmosphäre und diese verabschiedeten mit einem Spruchband ihren Kapitän Ronny Ermel und falls unser Lukas Hradecky nicht bleiben will können wir den Schlussmann der Tasmania holen, denn Robert Schelenz zeigte eine starke Leistung und fischte einige Dinger aus der Luft. 






27.05.17 20:00 SG Eintracht Frankfurt - BV Borussia Dortmund 1:2, Olympiastadion Berlin, Pokalfinale, 74.322 Zuschauer

Auf dem Weg zur Bahn entdeckte ich einen Kiosk und gemeinsam mit der Sektion-Sportsuff-Prahst wurden einige Hülsen gekauft um die App zu füttern. Bei der Ankunft am Stadion sah es aus, als wären wir die einzigen Frankfurter, aber auch da konnte man schon sehen, dass viele Kunden unterwegs waren. Auf der richtigen Seite angekommen traf ich dann direkt die Jungs und Mädels von "per sempre" und nach kurzem Gebabbel ging es rein in die alte Hütte. Im Stadion gab es dann mit einem Wasser das erste alkoholfreie Getränk des Tages und dass es kein Bier gab muss ich wohl nicht extra erwähnen. Wie es sich für ein solches Event gehört war der Geschmack der Currywurst sehr gering, der Preis dafür aber hoch. Auf den Plätzen in der Kurve lag für jeden ein Final-Shirt und eine Fahne bereit. Dafür und für einige weitere Dinge einfach mal ein Dank an die UF und ein kleiner Aufruf an jeden doch mal den ein oder anderen Taler in die Spendenbox zu werfen, es lohnt sich wie man immer wieder sieht. Ich könnte hier jetzt einen achtseitigen Bericht schreiben, versuche mich aber kurz zu fassen. Vorm Spiel sorgten die Legenden Körbel, Hölzenbein und Grabowski und Tankard mit "Schwarz-Weiß wie Schnee" für das letzte, eventuell fehlende Fitzelchen Motivation. Unserem "Fußballmafia DFB" folgte ein "Scheiß DFB" Wechselgesang mit den Dortmundern, der ordentlich laut durchs Stadion getragen wurde und vielleicht dem ein oder anderen Verbands-Mokel, zu denken geben dürfte, also zumindest wenn in irgendeinem dieser feinen, korrupten Herren ein Minimum an Empathie vorhanden ist. Auf unserer großen Blockfahne war der Adler mit unseren bisherigen vier Pokalen und der Meisterschale im Schnabel zu sehen und in den Fängen lag der fünfte Pokal, der heute dazukommen sollte. Abgerundet wurde die Choreo mit den Fahnen rundum. Der Support war stark, obwohl ich mir teilweise etwas mehr Konstanz und Eskalation gewünscht hätte. Ein paar Reihen vor uns war zum Beispiel eine Gruppe, die den Großteil des Spiels über saß, wie kann denn sowas sein? Der Wechselgesang zwischen Ober- und Unterrang vor der Pause, bei dem dann auch abwechselnd die Fahnen geschwenkt wurden war aber erste Sahne und sah auch Bombe aus. Auf dem Feld legte Dortmund gut los und wir waren zu ängstlich und wirkten etwas überfordert. Das frühe Gegentor war natürlich das Schlechteste was passieren konnte, aber anstatt völlig unter zu gehen fingen sich die Jungs, spielten gut mit und schafften durch Rebic den Ausglich. Seferovic traf vor Ende der ersten Halbzeit leider nur den Pfosten und so ging es in die Pause. Ein dickes Dankeschön an Stefan, der mich mit einer Capri-Sonne vorm Verdursten in der Hitze rettete. Der Verband hatte sich für die Halbzeit etwas ganz besonderes einfallen lassen und die schöne Helene engagiert. Allerdings waren die Leute im Stadion, besonders in unserer Kurve wenig textsicher und pfiffen daher das Lied einfach mit. Dieses Pfeifkonzert war schon ziemlich beeindruckend und der Ausrichter sollte sich fragen ob er nochmal eine solche Show neben dem Fußball abziehen will. Zumindest solange er nicht sein Ziel erreicht hat und nur Popcorn fressende Kunden dem Spektakel RB gegen VW beiwohnen, die ihr Geld anstatt in die Choreo-Kasse, lieber in die Verbands eigene Schwarzgeld-Kasse stecken. Als Intro zur zweiten Hälfte gab es eine ordentliche Anzahl an Fackeln in unserem Block. Die Dortmunder zündeten übrigens immer mal wieder, wobei mir eine Aktion, bei der ein "Krieg dem DFB" Banner beleuchtet wurde gut gefiel. Die gesamte Pyro auf einmal hätte auf der Gegenseite wohl ein brachiales Bild abgegeben. Das Spiel war nicht sehr hochklassig, aber auf jeden Fall spannend und intensiv. Nach dem Elfmeter zum 1:2 schien erneut alles vorbei und es sollte ja auch dabei bleiben. Aber dennoch ein großes Kompliment an die Mannschaft, die weiter kämpfte, sich nicht aufgab und auf den erneuten Ausgleich drängte. Dafür wurde sie dann auch mit dem verdienten Applaus, dem "Eintracht-Walzer" und einem "wir sind alle Frankfurter Jungs" verabschiedet. Und dann war da diese Leere... Wir waren Außenseiter und wenn wir 4:0 untergegangen wären hätte es sicher weh getan. So war die Enttäuschung aber vielleicht sogar noch etwas größer, denn wie im Finale 2006 gegen die Bayern war auch heute mehr drin und wir alle, ob auf dem Rasen oder den Rängen hätten es einfach mal wieder verdient. Besonders bitter ist auch, dass der übergeordnete Verbrecher-Verband beschlossen hat, dass die unterlegenen Finalisten nicht mehr am Europacup teilnehmen dürfen und wir somit leer ausgehen. Dortmund hat ja in der Regel nicht die schlechteste Szene und aus der anderen Kurve ist das natürlich schwer zu beurteilen, aber den Sieg auf den Rängen würde ich klar an uns vergeben und auch wenn ich mich wiederhole, es ist unfassbar wie viele Kunden die am Start hatten. Nach dem Spiel ging es erneut mit Stefan und Anja in die Stadt auf ein paar ruhige Bierchen um den Tag sacken zu lassen. Auch wenn wir natürlich nicht am Treffpunkt der Schwarz-Gelben waren, fand ich es erschreckend, dass wir außerhalb des Stadions ungelogen nicht einen BVBler sahen, der den Pokalsieg gefeiert hätte, die kamen alle völlig gelangweilt rüber.



28.05.17 14:00 Tennis Borussia Berlin - SV Altlüdersdorf 3:1, Mommsenstadion, Oberliga Nordost / Nord, 347 Zuschauer

Morgens waren diverse Spiele möglich, auch auf guten Plätzen, aber aus dem Alter, indem man nach Vier ins Bett fällt und kurz darauf wieder fit aufsteht, bin ich raus. TeBe war früher zeitweise Berlins führende Mannschaft und kann neben einer zweistelligen Zahl an Meisterschaften und Pokalsiegen in Berlin auch zwei Spielzeiten in der Bundesliga vorweisen. Das Mommsenstadion ist mit seiner schönen Tribüne und den Stehrängen rundum ein feines Bauwerk, das einen Besuch auf jeden Fall lohnt. Da es am Freitag nicht klappte, habe ich die Abfahrt hierfür gerne nach hinten geschoben und auch eine Ankunft gegen Mitternacht akzeptiert. Das Publikum ist typisch für die Hauptstadt, Alternativ bzw. Links und etwas anders, was man auch daran erkennt, dass es hier vegetarische Bratwurst und vegane Bratlinge gibt... Die selbstgemachte Boulette schmeckte aber super! Sportlich ging es für Beide am vorletzten Spieltag, abgesehen von einer etwas besseren oder schlechteren Platzierung um nichts mehr und so war es auch ein lockeres Spielchen, bei erneut sehr heftigen Temperaturen.






Die Bahn war (mal wieder) völlig überfüllt und dann kam die Durchsage des Schaffners, dass er so nicht losfahren würde und er bat die Leute, die nicht exakt diesen Zug gebucht hätten auszusteigen. Der Grund dafür war, dass an diesem eh schon völlig überbuchten Wochenende dummerweise auch noch ein kompletter ICE ausgefallen ist (der, den ich ursprünglich buchen wollte). Die Bahn, dein Freund und Helfer. Am Ende wurden es für Bahnverhältnisse aber doch nur fast pünktliche +30. Zu allem Überfluss hatte ich dann auch noch drei Dortmunder im Abteil, die das Pokalfinale aus dem VIP Bereich verfolgt haben... An sich schienen das relativ normale, nette Menschen zu sein, aber sobald sie auch nur ansatzweise von Fußball und dem Drumherum redeten konnte einem schlecht werden. Nur solche Leute im Stadion und der Verband und Helene hätten gestern ein schön steriles Event gehabt.

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