Sonntag, 9. November 2014

Waldhof Mannheim U19 / VfR Bürstadt

Eigentlich wollte ich ja am Samstag schon das Heimspiel gegen die Bayern gesehen haben und da ich wusste, dass der größenwahnsinnige Irre von der GDL für allgemeines Chaos sorgen wollte machte ich mich frühzeitig auf den Weg. Allerdings nicht früh genug um dem absoluten Verkehrschaos rund ums Waldstadion Herr zu werden. So ging es dann in die Kneipe, dort schmeckte der Apfelwein wenigstens und war zudem noch wesentlich günstiger.

09.11.14. 11:00 SV Waldhof Mannheim - FC Augsburg 3:1, Seppl Herberger Stadion, A-Junioren Bundesliga Südwest, 300 Zuschauer

Der Sonntag war dann aber fest fürs Stadion reserviert und so ging es früh in Richtung Mannheim. Die Autobahnen waren frei und sorgten so für Spaß. Der Verein bestätigte mir vorher das Stadion als Spielort und dem war dann auch so. Ich hab allerdings bis zum Schluss gezittert, da ich ich hier schon mal bei schönstem Wetter im Frühsommer war und damals trotzdem auf dem Nebenplatz gekickt wurde, was schlechte Laune und die Umkehr bedeutete. Die Anlage bietet einige Natur- und Kunstrasenplätze und viele schöne Graffitis und Malereien. Das Highlight ist aber ganz klar das Stadion, das eine große, überdachte Tribüne mit Holzbänken bietet. Rundum gibt es zudem rund zehn Stufen mit Wellenbrechern. Teilweise sind die Ränge mit Gras und Sträuchern bewachsen, was dem Ganzen einen zusätzlichen Charme verleiht. Die Fassade des Stadions ist (neuerdings) ebenfalls sehr kunstvoll gestaltet und weiß zu gefallen. Das Spiel war in der ersten Hälfte ziemlich schnell und ansehnlich und für Jugend Verhältnisse auch überraschend körperbetont, blieb aber vorerst torlos. Im zweiten Durchgang verteilte der Schiedsrichter dann gefühlt ein halbes Skatspiel und unterbrach somit ziemlich jeden Spielfluss. Dafür fielen jetzt aber Tore. Der erste Treffer für die Gäste war verdient, aber Mannheim konnte ausgleichen, raufte sich zusammen und drehte das Spiel. Nach einem zweifelhaften Platzverweis konnten sie sogar noch erhöhen, was den ersten Sieg der Saison bedeutete und zurecht mit viel Applaus vom Publikum belohnt wurde. Ein schöner Start in den Tag! Dann erlebte ich überraschenderweise doch noch ein Live Spiel meiner Eintracht, denn auf einem der Nebenplätze spielte eine Jugendmannschaft der SGE. Ich machte mich nach ein paar Minuten aber doch lieber rechtzeitig auf ins schönste aller Bundesländer.





09.11.14. 14:30 VfR Bürstadt - TSV Aschbach 1:2, Robert Kölsch Stadion, Kreisoberliga Bergstraße, 54 Zuschauer

Der VfR Bürstadt war 1975 deutscher Amateurmeister und spielte Ende der 70er und Anfang der 80er vier Jahre lang in der zweiten Liga. Die besten Zeiten des Vereins sind also leider schon etwas her und man hat hier auch das Gefühl in einer anderen Zeit zu sein. Einige der Werbebanden sind nämlich eindeutig noch aus früheren Jahren, was man ganz klar an Schrift und Aufmachung erkennen kann. Das "Wäschehaus Fetsch" z.B. wird es wohl so nicht mehr geben. Das vergilbte Tor Gestänge ist nicht weniger kultig und die Anzeigetafel passt auch nicht so recht in die heutige Zeit, aber selbige wird immerhin noch richtig angezeigt. Die überdachte Tribüne mit ihren blauen Plastik Sitzen ist gar nicht mal so klein und wird zusätzlich mit Stufen auf beiden Seiten verfeinert. Auf der Gegenseite ziehen sich außerdem noch zehn Stufen auf halber Strecke bis hinters Tor. Ein sehr feines Teil! Das Spiel ist eigentlich mit einem Wort erklärt, Kreisoberliga - wer da ne Delikatesse erwartet wird enttäuscht. Bürstadt steckt mitten im Abstiegskampf und geriet auch heute bereits in der fünften Minute nicht unverdient in Rückstand. Nachdem der Schiedsrichter im zweiten Durchgang auf eine ganz schlechte Schwalbe der Gäste rein fiel, hätten diese den Sack zumachen können. Aber der Pfosten rettete für den VfR und das war scheinbar gut für die Moral, denn von dort an wurden die Bürstädter besser, verdienten sich den Ausgleich und drängten auf den Dreier. Kurz vor Schluss machten die Gäste aber das mittlerweile unverdiente 2:1 und nahmen die Punkte mit. Einen Besuch kann ich hier nur jedem nahe legen und die wirklich gute, grobe Bratwurst sollte man dann auch probieren. Nach diesen beiden Perlen in der Stadion Landschaft konnte ich beruhigt die Heimfahrt antreten und von einem völlig gelungenen Sonntag sprechen.




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